Your Coach. Bonn.

Wie letztes Jahr möchte ich euch etwas zum Nachdenken geben.

Wie letztes Jahr möchte ich euch etwas zum Nachdenken geben. Nutzt ihr es richtig, kann es die Absolution für eine gesunde und körperliche Anspruchslosigkeit sein.

Ich möchte mich in meinem Schriftstück an euch wenden, mit der Bitte um etwas mehr Geduld und einen weniger hohen Anspruch wenn es um körperliche Leistung geht. Nur das kann ich beurteilen, den Übertrag in euer Privatleben und euren Seelenfrieden überlasse ich euch.

Wir arbeiten mit Menschen und ihren angehängten Körpern. Wir stellen eine beunruhigende Veränderung fest, welche die angestrebte Leistungsfähigkeit betrifft. Vielen erwarten unfassbar schnelle Veränderung (Schmerzfreiheit, Rehabilitation, Gewichtsreduktion, Kraftsteigerung usw. usf.). Diese soll bestenfalls mit unfassbar geringem Einsatz und unfassbar wenig Wissen geschehen. Diese Kombination ist eine, die fast zum Scheitern verurteilt ist. Der Körper ist so brillant und das Zusammenspiel von Seele, Gehirn, Muskeln und Skelett so unfassbar gescheit, wertschätzt ihn, dass er euch gut dient, wenn ihr ihn gut behandelt.

Gut behandeln bedeutet: Gebt ihm Zeit zu heilen, der Körper hat mindestens einen Plan B wenn nicht sogar einen Plan Z. Soll heißen: Habt ihr einen Muskelschmerz, bleibt der nicht für immer so. Ihr solltet dem Körper nur Zeit geben, seine eigenen Strategien auszuprobieren, ohne dass ihr direkt mit Schmerzmitteln, Stoßwelle, Bewegung, Dehnen, Massage, Quer/-längs/-diagonal-Friktion und was auch immer bombardiert. Schmerz ist nicht gleich Verletzung. Bitte nicht verwechseln.

Was ist so schlimm am „Abwarten“? Nichts, außer, dass „nichts tun“ gesellschaftlich schwierig ist. Vielleicht hört ihr auf, das Spiel „was könnten die Anderen denken“ mitzuspielen. Nichts tun und Vertrauen haben, stößt auf Angst, es könnte was sein oder es geht nie wieder weg. Angst als Motivator ist nie so gut. Aber glaub mir, es gibt so unfassbar viel, was man tun kann und du bist wahrscheinlich erst auf Stufe 1 von 10 beim Ausprobieren. Nicht verzagen, Leute fragen (die sich auskennen).

Gut behandeln bedeutet: Wenn du 10 Jahre keinen Sport getrieben hast, zu schwer bist oder dein Rücken, dein Herz und deine Leistungsfähigkeit am Arsch sind, dann erwarte nicht, dass es nach 6 Monaten besser ist. Du hast den Rücken nicht gut behandelt, jetzt kriegst du eben die Gedulds- und Durchhalteprüfung. Komm damit klar.

Gut behandeln bedeutet: Gebt dem Körper Zeit, Fett zu verbrennen wenn du ihm Kohlehydrate entziehst. Warte ab, bis er seinen Stoffwechsel in den Plan B schickt.

Gut behandeln bedeutet: Beherrschst du eine Technik beim Training nicht, ärgere dich nicht darüber. Unsere obligatorische Frage dann lautet: „Wie oft hast du diese Übung schon gemacht? Noch nie? Warum bist du dann so streng mit dir?“

Gut behandeln bedeutet: Gib deinen Muskeln Zeit zu wachsen. Bei deinem Kind hast du doch auch Geduld. Deine Muskeln sind vielleicht sogar noch im Babystadium. Lauchs also.

Gut behandeln bedeutet: Darüber nachdenken, warum man an etwas, was man noch nie oder selten getan hat, einen 150%igen Anspruch hat?

Gut behandeln bedeutet: Sich zu bemühen, Dinge zu verstehen oder Menschen zu fragen, die sich auskennen.

Meine persönliche Strategie in den letzten Jahren bei Schmerzen: Abwarten. Und ich habe schon viel gewartet. Warten bedeutet auch nicht immer nichts tun. Abwarten und mit dem zu arbeiten, was man in einem Moment bekommt, das ist die große Kunst. Das ist die gesunde Anspruchslosigkeit, von der ich sprach.

Der Anspruch und der körperliche Zustand sollten verhältnismäßig sein. Denn dann ist die Akzeptanz da, dass es gerade vielleicht nicht anders geht. Dann sind das deine 100%. Gemessen als Momentaufnahme an dir selbst in und nicht an der Perfektion (auf Instagram).

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