Was macht den Unterschied zwischen der Trainingssteuerung und der Trainingsintensität bei Frauen und Männern?
Und von welchen Faktoren ist dies abhängig?
Vielleicht hast Du als Frau auch schon das ein oder andere Mal gemerkt, dass deine Tagesform beim Training sehr stark variiert.
Und das völlig unabhängig vom Schlafpensum, von der Ernährung und allen anderen Umweltfaktoren.
,,Wieso konnte ich letzte Woche bei den Kniebeugen noch 40 kg beugen und diese Woche tue ich mich mit 35 kg total schwer und muss mich ziemlich durch das Training kämpfen??‘‘, ,, Ich hab doch gut geschlafen, gut regeneriert, ich habe nichts an meinem Training verändert und doch bekomme ich heute kaum die Langhantel aufgehoben und schwitze wie ein Schwein?!‘‘ Ja, woran hat es jelegen?!
Und warum Diät Ratgeber oder Tipps der Apotheken Umschau zum ,,Zyklustraining‘‘ nicht allzu förderlich sind? Weil Tipps wie: „Trage dunkle Sportkleidung, wenn du während deiner Regel trainierst, weil dies automatisch zu mehr Gelassenheit führt‘‘ so Nekonam. Der Grund: Wenn der Schutz doch mal nachlässt, fällt es in dunklerer Kleidung nicht so auf. „Hab am besten immer Ersatzunterwäsche in deiner Sporttasche dabei, nur für den Fall“, empfiehlt die Fitness-Expertin. ‘‘ (https://www.fitforfun.de/news/workout-7-tipps-fuer-frauen-die-waehrend-ihrer-tage-ins-fitnessstudio-gehen-321653.html) nicht weiterbringen. Danke dafür!
Viel wichtiger und interessanter ist es, sich das ganze mal genauer und fundierter anzuschauen:
Eine von vielen Studien untermauert die Physiologie und den Zyklusablauf und dessen Auswirkungen bei Frauen: ,,Im Verlaufe des Zyklus verändern sich insbesondere die Hormone LH, FSH sowie Östrogen und Progesteron. LH und FSH beeinflussen vor allem die ovariellen Funktionen, steuern den Eisprung sowie die Produktion von Östrogen und Progesteron. Isoliert betrachtet wirkt Östrogen eher anabol, schützt die Gefässe, reduziert den Knochenabbau, aktiviert den Parasympathikus und führt zu Einlagerung von Wasser und Fett.
Progesteron hingegen wirkt eher katabol, aktiviert den Sympathikus und führt zu einer Erhöhung der Körpertemperatur.‘‘ (Matter, Sibylle; Neuenschwander, Maja:,, Zyklus und Leistungssport EXERCISE IS MEDICINE‘‘)
Die meisten Frauen spüren in der ersten Zyklushälfte eine Leistungssteigerung, wobei sich dies ab der Mitte des Zyklusses und zur zweiten Hälfte deutlich verändert. Durch hormonelle Einflüsse haben die meistens Frauen verschiedenste körperliche Beschwerden und fühlen sich kraft- und energieloser. (…) ,,Zwei Studien konnten eine verminderte maximale Ausdauerleistung während der zweiten Zyklusphase zeigen [10,11]. Bezüglich Krafttraining wird in dieser Phase eine Stabilisierung des neuen Trainingsreizes aus der ersten Zyklushälfte und allgemeine Erholung empfohlen [12].‘‘ (Matter, Sibylle; Neuenschwander, Maja:,, Zyklus und Leistungssport EXERCISE IS MEDICINE‘‘, November 2020)
Hier ist eine Gewichtssteigerung oder starke Leistungssteigerung meist nicht zu erwarten/ zu erzwingen.
Was uns Frauen also eigentlich hilft ist Offenheit, Akzeptanz und Verständnis. Aber nicht nur von anderen, sondern auch uns und unserem Körper gegenüber.
Wenn wir uns also mal nicht gut fühlen, wir kaputt und müde sind und uns alles wehtut, dann brauchen wir nicht auf Teufel komm raus 100 kg Deadlifts machen, sondern alternative Übungen mit weniger Volumen. Aber: nicht faul auf die Couch legen und gar nichts machen, sondern bewegen!
Das hilft gegen Schmerzen, heitert die Stimmung auf und wir müssen nicht unsere Routine unterbrechen.
Wieviel möglich ist und welche Übungen möglich sind, das ist ganz individuell und das sollte jeder für sich rausfinden (oder mit Hilfe).
Auch sehr hilfreich und lesenswert ist das Projekt von Swiss Olympic «Frau und Spitzensport». Schaut und hört gerne mal rein https://www.swissolympic.ch/athleten-trainer/frau-spitzensport.html;jsessionid=DF4641D6789C6C9AA83E66714800462E